IFA-Trend Heimvernetzung : Skepsis bei Frauen, Sorglosigkeit bei Männern

08. Sep 2015 • News • KANTAR TNS • Marktforschung • Marktanalyse • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Online & IKT & Elektronik • Sicherheit

DsiN-Sicherheitsindex: Frauen kritischer bei Vernetzung des Eigenheims Schutz der Heimvernetzung wenig verbreitet / DsiN-Sicherheitstipps für vernetzte Geräte


Smart Home ist einer der großen Trends auf der diesjährigen IFA. Doch wie wichtig ist den Nutzern dabei die Sicherheit des heimischen Netzwerkes? Frauen sind bei vernetzter Haustechnik und Unterhaltungselektronik skeptischer als Männer – dies zeigt der aktuelle DsiN-Sicherheitsindex 2015 von Deutschland sicher im Netz gemeinsam mit TNS Infratest.

  • Knapp die Hälfte der befragten Männer (47,2 Prozent) empfinden eine Vernetzung der Haustechnik als nicht bzw. wenig riskant – rund drei Prozentpunkte mehr als Frauen. Ein Viertel der weiblichen Befragten (25,8 Prozent) dagegen zeigen Vorbehalte im Hinblick auf die Sicherheit von Heimvernetzung: Sie stufen sie als gefährlich bis sehr gefährlich ein, während dies nur 22,9 Prozent der Männer tun.
  • Ähnlich verhält es sich bei der Unterhaltungselektronik: 43,1 Prozent der Frauen betrachten das mögliche Risiko von Connected Comsumer Electronics als gering. Bei Männern steht der vernetzen Unterhaltung mit 48,4 Prozent fast jeder Zweite sorglos gegenüber. Nur 18,5 Prozent der Männer sehen gewisses Gefahrenpotential bei diesen Diensten – bei Frauen sind es mit 22,2 Prozent knapp vier Prozent mehr.
  • Während Männer einer Nutzung vernetzter Haus- und Heimgeräte weniger skeptisch gegenüberstehen, verfügen sie gleichzeitig über mehr Kenntnisse zu Schutzvorkehrungen gegen Angriffe auf ihr Netzwerk. Ein Einfallstor für IT-Attacken auf vernetzte Heimgeräte ist oftmals die WLAN-Verbindung. Für die Sicherheit von Connected Home ist eine abgesicherte Netzwerkverbindung daher unerlässlich. 93,9 Prozent der Männer haben hierzu Wissen zur Sicherheit von WLAN, bei Frauen sind dies immerhin 91,1 Prozent.
  • Allerdings werden Maßnahmen zur Gerätesicherung von Smart Home-Nutzern in der Praxis bislang kaum ergriffen: Nur 68,1 Prozent der Frauen und 71,7Prozent der Männer geben laut DsiN-Sicherheitsindex an, ihr WLAN auch wirklich abzusichern.

Der Verein DsiN hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Sicherheitsgefälle in Deutschland zwischen Verbrauchertypen durch digitale Aufklärung abzubauen.

  • DsiN-Tipps für vernetzte Geräte:
  • Datenschutz und Datensicherheit spielen bei der Heimvernetzung eine wichtige Rolle. DsiN empfiehlt einen reflektierten Umgang und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen:
  • Bei der Auswahl des Anbieters ist darauf zu achten, dass sichere Regelungen zur Erhebung und Nutzung personenbezogenen Daten vorhanden sind. Dafür lohnt ein Blick in die AGBs über die Verwendung der Daten.
  • Achten Sie bei drahtlosen Verbindungen auf sichere Verschlüsselungsmethoden wie WAP oder WAP2.
  • Vermeiden Sie, dass sich Ihre drahtlosen Kanäle mit denen Ihres Nachbarn überschneiden. Ob das der Fall ist mit allgemein zugänglicher Software für Smartphones oder PCs prüfen.
  • Router und WLAN-Access-Points basieren auf kompletten Betriebssystemen. Updates, die nicht nur neue Funktionen beinhalten, sondern auch gefundene Sicherheitslücken beheben, sind unerlässlich.

DsiN-Sicherheitsindex 2015

Die Ergebnisse: Trotz leicht verbesserter digitaler Sicherheitslage steigt die allgemeine Verunsicherung deutscher Onliner. Knapp 60 Prozent bedürfen zusätzlicher Unterstützung. Die Kenntnisse bei Schutzmaßnahmen stagnieren und auch die Bereitschaft, vorhandenes Sicherheitswissen anzuwenden.
Download: https://www.sicher-im-netz.de/downloads/dsin-sicherheitsindex-2015

Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN)
DsiN wurde im 1. Nationalen IT-Gipfel ins Leben gerufen mit dem Ziel, als Ansprechpartner für Verbraucher und Unternehmen konkrete Hilfestellungen für mehr Sicherheitsbewusstsein im Netz zu leisten. In Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und Partnern entwickelt der Verein Strategien und Maßnahmen zum sicheren Umgang in der digitalen Welt. 2007 übernahm das Bundesministerium des Innern die Schirmherrschaft für DsiN. www.sicher-im-netz.de

Pressekontakt

Deutschland sicher im Netz e.V.
Sabrina Wagner
Tel. 030 27576-320
s.wagner@sicher-im-netz.de
www.sicher-im-netz.de

Infografik DsiN-Sicherheitsindex 2015

Aufklärung tut not! Damit Schutz, Sicherheit und Vertrauen im Internet für alle Verbraucher gleichmäßig gelebt werden kann, muss das Digitale Sicherheitsgefälle abgebaut werden – zügig und nachhaltig. Denn eine digitale Zukunft, in der 60 Prozent der Verbraucher relevante Sicherheitsdefizite in der eigenen Lebenswelt aufweisen, kann ihre Chancen nicht wirklich entfalten. Leichte Verbesserungen im Index 2015 zeigen, dass die Sicherheitslage der Verbraucher dynamisch ist und tatsächlich verändert werden kann. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Schere zwischen den „sicheren“ und „unsicheren“ Nutzergruppen nicht grö- ßer geworden ist. Insgesamt aber haben sich Defizite in allen subjektiven Sicherheitsfaktoren bestätigt – vom Sicherheitsgefühl über Kenntnisse bis zum Sicherheitsverhalten. Um die Internetnutzer zum souveränen Umgang mit dem Netz zu befähigen, müssen Aufklärungsaktivitä- ten verstärkt werden. Mit dem Ziel einer „Digitalen Aufklärung 2.0“ werden dazu drei Schwerpunkte gesetzt, um eine breite und nachhaltige Verbesserung der Sicherheitslage zu erreichen: