Gemeinschaftsprojekt „Smart Home im Mietermarkt“ – Geschäftsmodelle für Mieter und Vermieter sind erfolgversprechend

22. Nov 2015 • News • INNOFACT • Marktforschung • Marktanalyse • Umwelt & Ökologie • Gesundheit • Bau & Wohnen • Online & IKT & Elektronik • Energie & Bergbau • Sicherheit

Welche Chancen hat Smart Home im Mietermarkt? Wo treffen Angebot und Nachfrage zusammen? Welche Geschäftsmodelle lassen sich entwickeln? Mit dem Gemeinschaftsprojekt „Smart Home im Mietermarkt“ untersuchte das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut INNOFACT die Nachfrage von Mietern nach Smart Home Angeboten.


Smart Home bezeichnet die Vernetzung unterschiedlichster Komponenten in einem Haushalt. Die Bewohner können zum Beispiel Energieverbraucher, Heizung oder auch den Lichteinfall durch die Jalousien steuern. Doch welche Rolle kann Smart Home im Mietermarkt spielen? Welche Erwartungen haben die Mieter an die neue Technik und welche Chancen für profitable Geschäftsmodelle ergeben sich daraus?

Diesen Fragen ist INNOFACT in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Fachhochschule Köln und dem Kölner Büro Jung Stadtkonzepte sowie Projektpartnern aus der Energie-, Heizungs-, Hausautomations- und Consulting- Branche detailliert nachgegangen. Das Team um Hans-Jochen Brückner von der INNOFACT AG legt bereits die zweite Studie vor, nachdem 2014 die Hauseigentümer und Laienvermietern im Mittelpunkt standen. Für den Energiemarktforscher steht fest: „Beide Studien zusammengenommen bieten eine umfassende immobilienwirtschaftliche Bewertung der Erfolgsfaktoren von Smart Home.“

Für den Mietermarkt macht die Studie deutlich, dass sowohl Vermieter als auch Mieter potenzielle Smart Home Kunden sind. Energieeffizienz, Sicherheit, Komfort sind für etwa 80% der Mieter relevant. Nur knapp 40% der Haus-/Wohnungs- und Büromieter und 33% der Gewerbemieter sind zufrieden mit den Energiekosten des Objektes. Smart Home Pakete zur Steigerung der Energieeffizienz und dem Energiemanagement bieten konkrete Anknüpfungspunkte für Stadtwerke, Energieversorgungs- und Heizungsunternehmen.

Was die Macher der Studie erstaunt hat – auch Vermieter sind als Smart Home- Anbieter für ihre Mieter durchaus akzeptabel. Knapp 90% der befragten Mieter würde die Nutzung einer durch den Vermieter angebotenen Smart Home-Lösung sicher oder eventuell in Erwägung ziehen. Sowohl Kaufinteresse und Preisbereitschaft, also das akzeptierte Ausmaß einer monatlichen Mieterhöhung, sind überraschen positiv ausgeprägt. Was fehlt, sind auf Vermieter zugeschnittene Angebote.
Hans-Jochen Brückner hierzu: „In der Immobilienwirtschaft steigt die Nachfrage nach individuellen Lösungen: Wohnungsangebote werden immer besser auf die spezifischen Kundenanforderungen angepasst, häufig wechselnde Gewerbemieter erfordern ein hohes Maß an Flexibilität und auf die Bedürfnisse zugeschnittene technische Infrastrukturen.“

Hier liegen Chancen für intelligente Systeme – Vermieter verfügen jedoch in der Regel nicht über die Kompetenzen und Erfahrungen in der Beratung, der fachgerechten Installation und dem Betrieb der Anlage. Das eröffnet Marktchancen für kompetente Smart Home Dienstleister.

Einmal mehr macht die Studie deutlich: Erfolgreiche Kundenbeziehungen bauen auf einer lebensnahen und emotionalen Ansprache auf. Smart Home-Produkte müssen näher an die alltäglichen Bedürfnisse der Nutzer und die regionalen Bedingungen angepasst werden. Ein Beispiel: Vermieter von Ferienhäusern wohnen häufig mehr als 100 km von ihrem Mietobjekt entfernt, mit entsprechendem Betreuungsaufwand. Ein Smartes Ferienhauspaket hätte einen konkreten Nutzen – weniger Aufwand bei der Verwaltung, mehr Kontrolle aus der Ferne und mehr Komfort für die Mieter.

Bernd Tenberg vom Kölner Büro Jung Stadtkonzepte ist überzeugt: „Das Beispiel zeigt, wie wichtig die Berücksichtigung regionaler Aspekte bei der Entwicklung der Smart Home-Angebote ist. Hier gilt es für die Produktentwickler genau hinzuschauen: Welche spezifischen Kundenanforderungen gibt es? Welche regionalen Potenziale ergeben sich daraus? Wie muss die spezifische Kundenansprache aussehen?“

Komfort und Zuverlässigkeit ist dabei ein zentrales Produktversprechen: Mit 80% wird einfache Bedienbarkeit und Installation der Smart Home Produkte von Mietern als zentrale Anforderung identifiziert. Die Branchenanalyse zeigt jedoch: Es mangelt bereits bei der Beratung, der individuellen Konfiguration der Systeme, dem Verkauf und der Installation.

Thorsten Schneiders, Professor am Cologne Institute for Renewable Energy der Fachhochschule Köln, stellt hierzu fest: „Die technischen Möglichkeiten sind groß und vielfältig, doch leider ist es für den interessierten Laien kaum möglich, sich einen Überblick zu verschaffen. Komfortable, zuverlässige und einfache Produkte müssen im Mittelpunkt der Produktentwicklung stehen. Hier liegt eine Schlüsselaufgabe auf der Smart Home Anbieterseite – sowohl Hardware- und Software-Produzenten, Fachhandwerk und Vertrieb müssen an einem Strang ziehen.“
Die Macher der Studie sind sich einig: Die Verknüpfung von Marktanalyse mit fachübergreifendem Expertenwissen hat konkrete Anknüpfungspunkte und Erfolgskriterien für profitable Geschäftsmodelle im Mietermarkt zu Tage gebracht. Zusammen mit dem Wissen um die Kundenanforderungen von Hauseigentümern und Laienvermietern, liegt nun eine der umfassendsten Marktanalysen zu den Erfolgsfaktoren von Smart Home in der Immobilienwirtschaft vor. Nun gilt es, die Erkenntnisse in unternehmens- und regionalspezifischen Geschäftsmodellen konkret anzuwenden. Leicht anwendbare, auf den Kundenwunsch zugeschnittene Angebote und lokale Kooperationen sind ein Schlüssel, damit Kundenwunsch und Angebotswirklichkeit in Zukunft zusammenkommen.

Weiterführende Informationen zum Gemeinschaftsprojekt und den Studien- ergebnissen erhalten Sie bei der INNOFACT AG.
Ansprechpartner:
Hans-Jochen Brückner, Geschäftsbereichsleiter Energiemarktforschung INNOFACT AG Research & Consulting
Neuer Zollhof 3
D-40221 Düsseldorf
Tel: 0211 / 86 20 29 – 0 Fax: 0211 / 86 20 29 – 210 h.brueckner@innofact.com
Über die INNOFACT AG:
Die INNOFACT AG ist ein Full-Service Marktforschungsinstitut mit Niederlassungen u.a. in Düsseldorf, Hamburg und Zürich. Das Institut verbindet die bewährten Methoden der klassischen Marktforschung mit hoher methodischer Expertise und den innovativen Möglichkeiten der Online-Marktforschung. Neben der Erfahrung mit persönlichen und telefonischen Interviews verfügt INNOFACT über langjährige Erfahrung mit Online-Panels. INNOFACT arbeitet für Auftraggeber aus allen relevanten Branchen, z.B. für Markenartikelhersteller, den Einzelhandel, Telekommunikationsunternehmen, Banken, Unternehmensberatungen, Medien und den Energiesektor.
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