Die Küche darf in Österreich etwas kosten

18. Mai 2020 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der österreichische Küchenmarkt wuchs im Jahr 2019 wieder signifikant. Verantwortlich dafür waren steigende Preise und der ungebremste Trend zu höherwertigen Ausführungen, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Küchen des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com


Die Rahmenbedingungen waren alles andere als ideal: Im Jahr 2019 sank die Nachfrage nach Küchen für private Haushalte das dritte Jahr in Folge moderat. Mit 178.500 Stück wurden um rund 500 Küchen weniger verkauft als im Jahr davor. Zwar wuchs der Bedarf in neuerrichteten Wohnungen und Eigenheimen um rund fünf Prozent gegenüber Vorjahr, gleichzeitig wurden allerdings um zwei Prozent weniger alte Küchen durch neue ersetzt. Trotzdem erhöhten sich die Herstellererlöse in nahezu allen Warengruppen, denn mit Ausnahme von Küchenspülen stiegen die Herstellerpreise in allen Märkten signifikant. Zudem setzte sich der Trend zu höherwertige Ausführungen fort. Ohne Elektrogeräte (Weiße Ware) erhöhten sich die Herstellererlöse mit Küchenmöbeln, Küchenarbeitsplatten, Küchenarmaturen und Küchenspülen um 2,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 517 Millionen Euro. Damit bleiben Küchen die umsatzstärkste Warengruppe im Möbelhandel.

Laut aktuellem BRANCHENRADAR Küchenmöbel in Österreich wuchs im vergangenen Jahr der Herstellerumsatz mit Küchenmöbeln um 2,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 401 Millionen Euro. Zuwächse gab es in allen Produktgruppen, ausgenommen Küchen mit Foliendekor. Der Umsatz mit Küchen aus Massivholz oder furniertem Dekor stieg um vier, mit Kunststoffdekor sogar um beinahe sechs Prozent gegenüber Vorjahr.

Überaus dynamisch entwickelten sich auch die Märkte für Küchenarbeitsplatten und Küchenarmaturen. Laut eben aktualisiertem BRANCHENRADAR Küchenarbeitsplatten in Österreich erhöhten sich im Jahr 2019 die Herstellererlöse um 5,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 67 Millionen Euro. Gleichzeitig setzte sich der Trend zu höherpreisigen Ausführungen ungebremst fort. Der Umsatz mit Arbeitsplatten aus Naturstein oder mit Keramikoberfläche stieg um jeweils knapp elf Prozent gegenüber Vorjahr. Dadurch sank der Marktanteil laminierter Pressplatten erlösseitig auf 48 Prozent. Auch bei Küchenarmaturen wurden „Designermodelle“ stärker nachgefragt denn je. Infolge kletterte der Herstellerumsatz auf mehr als 26 Millionen Euro. Demnach wuchs nach Daten der letzten Ausgabe des BRANCHENRADAR Sanitärarmaturen in Österreich der Markt im Jahr 2019 um 3,9 Prozent gegenüber Vorjahr.

Und im Prinzip standen auch bei Küchenspülen Modelle aus Komposit, Keramik oder Naturstein höher im Kurs als im Jahr davor. Ein massiver Preiswettbewerb verhinderte allerdings eine erlösseitig expansive Entwicklung des Marktes. Denn laut aktuellem BRANCHENRADAR Küchenspülen in Österreich stieg im vergangenen Jahr die Nachfrage insgesamt zwar moderat um ein Prozent gegenüber Vorjahr, gleichzeitig gaben die Preise aber um durchschnittlich sieben Prozent nach. Der Absatz von Spülen aus Edelstahl sank moderat um ein halbes Prozent, bei jedoch leicht steigendem Durchschnittspreis. Ähnlich war der Trend bei flächenbündig zu montierenden Küchenspülen und Unterbauspülen. Der Absatz stieg, die Preise erodierten rasch. Alles in allem sank der Herstellerumsatz mit Küchenspülen im Jahr 2019 daher um 3,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 23 Millionen Euro.

Zu den Studien

Link zur Studie BRANCHENRADAR Küchenspülen in Österreich 2017