Deutsche fordern: Mehr tun gegen den Klimawandel

23. Nov 2018 • News • CIVEY • Marktforschung • Umwelt & Ökologie • Energie & Bergbau

Die Studie liefert ein umfangreiches Meinungs- und Verhaltensbild der Deutschen zum Thema Klimawandel und Energieversorgung.


Den Deutschen wird seit jeher ein besonders inniges Verhältnis zum Wald nachgesagt. Die Nähe zur Natur ist für viele der Hauptgrund, aufs Land zu ziehen. Aber die innige Beziehung scheint nachzulassen. Zwar interessieren sich vier von fünf Deutschen (83,1%) für die Natur, gleichzeitig gibt aber jeder Zehnte (10,5%) an, ein indifferentes Verhältnis zur Umwelt zu haben. „Weniger stark“ an der Natur interessiert sind 5,2 Prozent.

Während 1,2 Prozent sogar „gar kein“ Interesse an der Natur bekunden, ist ungefähr der gleiche Bevölkerungsanteil (1,9%) zugleich der Überzeugung: „Es gibt keinen Klimawandel!“ Etwa jeder Fünfte hält dagegen den Klimawandel „eher“ (16,6%) oder „vollständig“ (6,3%) für ein natürliches Phänomen. Dass es sich bei den derzeitigen Wetterkapriolen um ein mehr oder weniger menschlich verursachtes Phänomen handelt, glauben hingegen 63,1 Prozent der Befragten. Auch wenn 11,3 Prozent der Befragten sind bei dieser Frage „unentschieden“ sind, bewegt das Thema die Gemüter.

Jedenfalls erkennen 3,1 Prozent, dass es „auf jeden Fall“ einen Zusammenhang zwischen der zu beobachtenden extremen Wetterlage und dem Klimawandel gibt. Noch einmal 25,7 Prozent sehen dies „eher“ so. Jeder Vierte (23,8%) allerdings glaubt an keinen Zusammenhang zwischen Wetter und Klima.

Dabei finden fast zwei Drittel (65,6%) der Befragten, dass die Bundesregierung „zu wenig” unternimmt, um die Bürger vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. 44,2 Prozent sehen das „eindeutig“ so, weitere 22,2 Prozent „eher“. Jeder Sechste (16,2%) hält die Maßnahmen jedoch für „angemessen”. Fast ebenso viele meinen, die Bundesregierung tue „eher“ (6,0%), beziehungsweise „eindeutig“ (9,1%) „zu viel”. Eine weitere Umfrage zeigt, dass die Deutschen mehrheitlich (75,6%) der Meinung sind, die Bundesregierung nehme beim Thema Luftverschmutzung zu sehr Rücksicht auf die Automobilindustrie.

Generell kann allerdings konstatiert werden, dass der von der Bundesregierung beschlossene Ausbau regenerativer Energien sowie der damit verbundene Rückbau von Kern- und fossiler Energie - sprich die nach Fukushima ausgerufene „Energiewende“ - von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung getragen wird.

Zudem sind vier von fünf Deutschen (80,4%) der Meinung, dass es Deutschland nicht schaffen wird, das CO2-Klimaschutzziel bis zum Jahr 2030 zu erreichen und die CO2-Emissionen um circa 55 Prozent zu reduzieren. Hier sollte nach Meinung der Panel-Teilnehmer mehr auf erneuerbare Energien gesetzt werden. 20,1 Prozent urteilen, dass die derzeitigen Fördermaßnahmen genau richtig sind. Aber jeder Zweite meint, dass eine zukünftige Förderung ausgebaut werden sollte. „Eher mehr als jetzt“ finden 18,9 Prozent, „deutlich mehr als jetzt“ sagen 31,1 Prozent.

Und was könnte man selbst tun? 48,1 Prozent der Bundesbürger können sich grundsätzlich vorstellen, ein Elektroauto anzuschaffen. Aber für fast genauso viele, nämlich 43,0 Prozent, kommt diese Alternative nicht in Frage. 21,0 Prozent sagen sogar: „auf keinen Fall!“ Und wer hat in den Augen der Wähler die größte Kompetenz in Sachen Umwelt- und Klimapolitik? Wenig überraschend sehen 50,3 Prozent in den Gründen die Partei mit der größten umweltpolitischen Kompetenz.

Link zur Studie "Plug in" auf der Website von CIVEY